Als die Niederländer nach 1860 ihre Kolonien im Nordosten Sumatras für internationales Kapital öffneten, konnten sich auch Schweizer an der aufkommenden Plantagenwirtschaft beteiligen. Grob und sein Partner gehörten zu den ersten Tabakpflanzern in der Region. Sie erhielten einfach Zugang zu Boden und etablierten Machtstrukturen sowie ein ausbeuterisches System der Kontraktarbeit. Tausende von Arbeitern wurden aus China, Java und Indien nach Sumatra geholt, um auf den Plantagen zu arbeiten. Bis heute sind die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der europäischen Plantagenkultur spürbar.
Die Ausstellung «Patumbah liegt auf Sumatra», die sich mit dieser Vorgeschichte der Villa beschäftigte, wurde im Sommer 2020 im Heimatschutzzentrum eröffnet. Einer Zeit, in der – angestossen durch die Protestbewegung «Black Lives Matter» in den USA – auch in der Schweiz Themen wie alltäglicher Rassismus und koloniale Verflechtungen vermehrt Beachtung finden. Dank der dreisprachigen Publikation mit zahlreichen historischen Fotografien bleiben die Ausstellungsinhalte auch in Zukunft verfügbar und leisten einen Beitrag zur Debatte um die Rolle der Schweiz im Kolonialismus.
Erhältlich im Heimatschutzzentrum und unter heimatschutzzentrum.ch/shop
CHF 12.-/8.-
Für Fragen und Auskünfte:
Judith Schubiger, Leiterin Heimatschutzzentrum (erreichbar ab 25.04.2022)
info@heimatschutzzentrum.ch / 044 254 57 91
Materialien zum Download:
Medienmitteilung: Publikation "Patumbah liegt auf Sumatra"
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